Anwerkungen zum Web Key Service
Werner Koch
wk at gnupg.org
So Sep 11 20:29:28 CEST 2016
Hallo!
Das Web Key Directory wurde bereits vor einiger Zeit auf den englischen
GnuPG Listen diskutiert. Ich möchte hier ein paar Antworten auf
häufige Fragen aus den letzten Tagen geben:
** Warum ein Hash der User ID?
Obgleich es möglich wäre, in einer URL beliebige Zeichen zu verwenden
und so auch direkt die Mailadresse anzugeben, habe ich diesen Weg
nicht gewählt. Ein Hash der User ID hat den Vorteil, daß er direkt
auf das Dateisystem abgebildet werden kann, ohne ein fehleranfälliges
"Quoting" zu benutzen. Hierdurch wird es möglich, die Schlüssel auf
jedem beliebigen Webserver zu speichern ohne CGIs verwenden zu
müssen. Selbstverständlich können auch Datenbanken benutzt werden;
posteo.de macht das zum Beispiel so.
Der Hash wird nicht in Hex-Format dargestellt, damit man ihn nicht
mit einem Fingerprint verwechselt. z-Base-32 ist das beste
Codierungsverfahren auf einem 32 Bit Zeichensatz; es gibt hier genau
eine Variante und diese ist optimiert um Verwechslungen zu
minimieren. Base-64 geht nicht, da es nicht für einen Dateinamen
verwendet werden kann (wg. Gross-/Kleinschreibung auf Windows und dem
Slash).
** Muss ich dem Mailprovider vertrauen?
Ja und Nein. Das Verfahren ist lediglich dazu gedacht, zu einer
Mailadresse erstmalig den Schlüssel zu finden. Sobald der Schlüssel
bekannt ist, wird ein lokales Verfahren (TOFU) sicherstellen, daß ein
geänderter Schlüssel entdeckt werden kann. Über die Zeit bildet sich
so ein Vetrauensverhältniss zu der Kombination von Mailadresse und
Schlüssel.
** Kann ich das Web-of-Trust weiter verwenden?
Ja. Die Voreinstellung von GnuPG wird "tofu+pgp" sein. Auf diese
Weise kann ein vorhandenes Web-of-Trust weiter verwendet werden.
Ferner erlaubt es auch individuell bestätigte Schlüssel (Fingerprint
auf Vistitenkarte) für höhere Sicherheitsanforderungen.
** Große Provider werden das nicht anbieten
Das kann schon sein; wir können nur einen Vorschlag machen und
hoffen. Wichtig war es uns, ein einfaches Verfahren zu erstellen,
das jeder Betreiber eines Web- oder Mailservers aufbauen kann. Die
wesentliche Arbeit ist nicht das Schreiben von Code, sondern Provider
zu überzeugen dieses Feature Ihren Kunden bereitzustellen.
** Ist das Verfahren schon ausgereift?
Nein. Ich habe noch eine Reihe von Änderungen in Planung. Das
grundlegende Verfahren und die Schnittstelle zu den bereitgestellten
Tools wird sich aber voraussichtlich nicht mehr ändern.
Bespielsweise wird die Anforderung an einen bestimmten MIME
Content-Type gelockert werden.
Shalom-Salam,
Werner
--
Die Gedanken sind frei. Ausnahmen regelt ein Bundesgesetz.
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname : nicht verfügbar
Dateityp : application/pgp-signature
Dateigröße : 162 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
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